Tafel Lübeck e.V.

Matth.4,4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.» 

 

Jesus Christus sagt uns: Brot und Gottes Wort ist lebensnotwendig. Aber wie können wir das unseren Mitmenschen anbieten. Wenn wir recht hinhören, was uns die Medien berichten, dann müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Kluft zwischen arm und reich in unserer Gesellschaft immer größer wird. Wir sprechen von unserer Gesellschaft und Randgruppen der Gesellschaft. Dass Menschen an den sogenannten Rand der Gesellschaft kommen, hat vielfältige Ursachen. Die rigorose Profitmaximierung treibt Menschen in die Arbeitslosigkeit. Dann beginnt oft eine Spirale, die mit der Zerstörung der Familie und Ehe in der Hoffnungslosigkeit endet. Der Griff zur Flasche wird als Ausweg gesucht und macht das Elend nur noch schlimmer. Aber auch Alleinerziehende geraten in Not und wissen oft nicht, wie sie über die Runden kommen sollen.

 

Der Verein Tafel Lübeck e.V. hat die Zielsetzung, Bedürftige in unserer Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen. Das geschieht an 6 Ausgabestellen mit vorbildlichem Einsatz aller Ehrenamtlichen. Seit 2010 werden über 700 Tonnen Lebensmittel gesammelt und verteilt. Sie finden die Tafel Lübeck unter www.Tafel-Luebeck.de.

1996 bekamen wir als Gemeinde die Anfrage von der Tafel Lübeck, ob wir bereit wären, einen Mittagstisch anzubieten. Hier erkannte die Gemeinde, das Wort Jesu in die Tat umzusetzen. Es wurde der „Mittagstisch in der Friedenskirche“ als Arbeitszweig der Gemeinde beschlossen und angeboten. Der Dienst geschieht in vertrauensvoller, ehrenamtlicher Teamarbeit mit den Mitarbeitern des Vereins „Tafel Lübeck“ und Mitarbeitern aus der Gemeinde.

Von da an ist der Donnerstag „Tafeltag“ in der Friedenskirche. Dieser Tag wird jedes mal umbetet. Begonnen haben wir 1996 mit 8 Gästen, jetzt kommen zwischen 60 und 70 Gäste.

Wenn „Tafeltag“ ist, dann geht es zu wie in einem Restaurant. Der Bibelstundenraum wird zum Gastraum, die Tische schön gedeckt, der Blumenschmuck ist nicht vergessen. In der Küche wird das Menü, natürlich mit Nachtisch, zubereitet. Gegen 11.00 öffnen wir für unsere Gäste. Sie kommen aus einem vielfältigen Spektrum: Harz IV -Empfänger, Rentner, Sozialhilfeempfänger, kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Obdachlose, Menschen, die Gemeinschaft und Hilfe suchen.

 

„Mittagstisch in der Friedenskirche“ ist für die Gemeinde ein Türöffner, um Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen. Das beginnt schon mit einem herzlichen Willkommen und einem liebevollen Händedruck unserer Gäste und setzt sich in Gesprächen an den Tischen fort. Zuhören ist oft die beste Soforthilfe. „Hast du eine warme Jacke“. „Meine Schuhe sind hin“. „Kannst Du für mich etwas schreiben?.“ „Mein Mann liegt im Krankenhaus.“ Fragen und Aussagen, die nach Hilfe rufen. Wo es möglich ist, helfen wir gern. Manchmal bleibt uns allerdings nur das Fürbittegebet. Der Hinweis auf die Heilsarmee oder das Wichernhaus ist für Obdachlose ebenfalls eine große Hilfe.

 

In der Andacht vor dem Mittagessen (12.00 Uhr) verkündigen wir die frohe Botschaft von Jesus Christus, erzählen, was wir mit Gott erleben und wie wir mit Jesus Christus leben, in der Hoffnung, dass Gottes Geist die Herzen unserer Gäste erreicht. Wir sagen unseren Gästen, dass Jesus Christus sie liebt, wertschätzt und ihr Leben verändern will und auch kann. Wir laden zu unseren Gottesdiensten und Bibelstunden ein und freuen uns, dass das Angebot angenommen wird. Besonders an den Sonntagen, wenn die Gemeinde nach dem Gottesdienst ein gemeinsames Mittagessen anbietet oder Kaffee trinkt. Wir dürfen erleben, dass Gäste ihr Leben Jesus anvertrauen und sich taufen lassen. Die Liebe Gottes verändert ihr Leben. Das ist die größte Freude und Lohn für unsere Arbeit.

 

In Lübeck sind über 1000 Mitbürger nicht krankenversichert. Nach dem „Mittagstisch“ steht das Gesundheitsmobil vor der Tür. Es ist das „rollende Behandlungszimmer“ für Notleidende. Hier beraten und versorgen Ärzte ehrenamtlich hilfsbedürftige Mitbürger. Das ist die größte Freude und Lohn für unsere Arbeit. Das Gesundheitsmobil ist eine gute Ergänzung zu unserem Angebot.